Bluthochdruck – die gefährliche Steigerung des Innendrucks der Arterien – ist eine typische Zivilisationskrankheit, die neben genetischen Faktoren stark durch die Lebensweise und durch die Umwelt forciert wird. Zu den schädlichen Umwelteinflüssen zählen unter anderem Lärm, Schwermetalle, die Luftverschmutzung und psychischer Stress, der von außen verursacht wird. In diesem Kontext zählt Lärm zu den psychischen Stressoren.
Blutdruck verstehen
Der normale Blutdruck entsteht durch die Pumptätigkeit des Herzens, er verändert sich leicht während des Lebens. In der Regel steigt er bei älteren Menschen etwas an. Ohnehin ist er von der körperlichen Belastung abhängig, daher ist er nachts am niedrigsten. Äußere und innere Einflüsse, die ihn ändern, aber noch nicht zu Bluthochdruck führen müssen, sind Höhenluft, der Hormonspiegel, der Stoffwechsel und die allgemeine psychische und körperliche Tagesverfassung.
Es sind der höhere systolischer Blutdruck (beim Zusammenziehen des Herzens) und der niedrigere diastolische Blutdruck (bei der Ausdehnung des Herzens) zu unterscheiden. Gemessen wird der Blutdruck in Millimeter Quecksilbersäule (mmHG).
Umweltursachen für Bluthochdruck
In etwa einem Zehntel aller Fälle liegt bei Bluthochdruck eine organische Erkrankung vor (unter anderem Nieren- und Schilddrüsenerkrankungen). Die genetische Veranlagung spielt eine große Rolle und schafft eine Disposition zu Bluthochdruck bei schädlichen Umwelteinflüssen. Nicht unterschätzt werden darf der Einfluss von Arteriosklerose, der durch das Lebensalter und durch schädliche Gewohnheiten wie Rauchen, Bewegungsarmut, Fehlernährung und auch zu viel Salz wächst.
Da die Komplikationen und Folgen gefährlich sind – Schlaganfall und Herzinfarkt zählen dazu -, sollte jedermann die vermeidbaren Faktoren reduzieren. Das gelingt offenbar schlecht, weil über die Hälfte der mitteleuropäischen (westlichen) Bevölkerung von Bluthochdruck betroffen ist, der durch die genannten Ursachen zur primären (essenziellen) Hypertonie gezählt werden muss. Nur die sekundäre Hypertonie hat organische Ursachen. Im Folgenden soll es aber vor allem um Umwelteinflüsse gehen. Diese wurden schon benannt, hier noch einmal eine Auflistung:
- Umweltgifte, darunter auch Schwermetalle, die ermittelt werden können
- Luftverschmutzung, der in Ballungsgebieten schwer zu entkommen ist
- Lärm als psychischer Stressor
- weitere psychische Stressoren wie Überlastung, Hektik und unlösbare Konflikte
Der Einfluss von Stress auf den Blutdruck
Zum Einfluss von Stress auf den Kreislauf gibt es seit Längerem umfangreiche und genaue Untersuchungen. Das Gehirn reagiert aufgrund sehr alter Schaltungen, die vielfach über die Hypophyse laufen und damit nicht steuerbar sind, mit einer Hormon- und Glukokortikoid-Ausschüttung auf Stress. In der prähistorischen Entwicklungsphase der Menschen war das nötig, um den Körper bei unmittelbarer Lebensgefahr so zu aktivieren, dass unsere Vorfahren vor einem Feind fliehen oder ihn bekämpfen konnten.
Leider existiert diese Verdrahtung in unserem Nervensystem nach wie vor unverändert und lässt unseren Blutdruck auch dann in die Höhe schnellen, wenn wir uns über einen Kollegen, einen anderen Autofahrer oder den Sohn mit seinen Teenager-Allüren ärgern. Zur Reduzierung und Vorbeugung gegen permanenten Bluthochdruck werden eine psychisch ausgewogene Lebensführung in einem positiven sozialen Umfeld und das Reduzieren vermeidbarer Stressoren empfohlen – etwa das Ausweichen vor unnötigem Lärm und das Eliminieren von Zeitdruck durch eine gute Zeitplanung.