Aufgaben von Kreislaufsystem und Blutdruck
Das Herz-Kreislauf-System ist für die Körperfunktionen essenziell. Wenn es hier zu Störungen kommt, drohen ernsthafte Erkrankungen bis hin zum Kollaps. Leider werden solche Störungen oft durch einen Burnout verursacht. Dieser führt unter anderem zu erhöhtem Blutdruck und kann in der Folge einen Herzinfarkt oder Schlaganfall auslösen. Das sind zwar Extremereignisse, doch auch der erhöhte Blutdruck an sich ist auf Dauer prekär, weil er unter anderem die Entstehung von Arteriosklerose begünstigt.
Was leistet das Herz-Kreislauf-System?
Das Herz-Kreislauf-System sorgt für den Blutkreislauf. Dieses Strömungssystem geht vom Herzen aus und setzt sich über ein Netz aus Blutgefäßen fort, dem sogenannten kardiovaskulären System. Idealerweise findet das mit einem optimalen Blutdruck von 120/80 mm Hg in Ruhe statt.
Ohne entsprechenden Blutdruck könnte der Kreislauf nicht arbeiten, um Sauerstoff und Nährstoffe in die Lungen zu transportieren. Zu hoher Blutdruck überlastet den Kreislauf und erhöht fatal das Erkrankungsrisiko, zu niedriger Blutdruck kann zu Schwindel, Müdigkeit und kalten Extremitäten führen, gilt aber selten als prekär. Der Kreislauf sichert das Überleben, weil er jede einzelne Körperzelle versorgt. Er erhält auch die physiologischen und chemischen Eigenschaften der Körperflüssigkeiten.
Das Blut transportiert Sauerstoff von der Lunge zu den Zellen, umgekehrt transportiert es das Kohlendioxid ab. Des Weiteren transportiert das Blut die aus der Verdauung gewonnenen Nährstoffe ins Gewebe und übernimmt den Abtransport der Abfallprodukte unseres Stoffwechsels (etwa Harnstoff oder Harnsäure). Eine wichtige Rolle kommt dem Blut bei der Verteilung von Botenstoffen wie den Hormonen zu. Diese Verteilung ist durch die übermäßige oder fehlende Ausschüttung bestimmter Hormone unter Stress gestört.
Folgen von Stress für den Kreislauf
Stress durch persönliche Überlastung, ungelöste Konflikte und äußere Faktoren wie Lärm, schlechte Luft und Reizüberflutung belastet das Herz-Kreislauf-System. Die entstehenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die auch rein physiologische Ursachen haben können (Rauchen, Fehlernährung, Bewegungsmangel), sind in den entwickelten Staaten die Ursache Nummer eins bei unnatürlichen Todesfällen. Das bedeutet nicht unbedingt, dass der Burnout schnurstracks zum Herzinfarkt führt. Er kann aber durch dauerhaften Bluthochdruck die Entstehung einer Arteriosklerose stark begünstigen und auf Sicht von Jahren die Prävalenz für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall erhöhen. Man vermutet nach einem starken Burnout, der zu einer Major Depression führt, sogar ein erhöhtes Krebsrisiko für die kommenden bis zu 20 Jahre. Bluthochdruck (arterielle Hypertonie) manifestiert sich leider allzu oft zur chronischen Erkrankung. Hausärzte stellen diese Diagnose bei rund der Hälfte ihrer PatientInnen, die dem Risiko einer Herz-Kreislauf- und/oder Nierenerkrankung ausgesetzt sind.
Konkrete Reaktion des Herz-Kreislauf-Systems auf Stress
Für das Verständnis der Wirkungsweise von Stress auf den Kreislauf ist das Wissen um bestimmte Hormone wichtig. Zu den wichtigsten zählen in diesem Zusammenhang Adrenalin, Noradrenalin und Glukokortikoide. Es sind alles Stresshormone, die den Körper eigentlich nur vorübergehend in Alarmbereitschaft setzen sollen, weil eine Gefahr droht. Dieser uralte Mechanismus dient der Flucht oder dem Angriff bei echten physischen Gefahren, von denen Menschen über Jahrmillionen permanent bedroht waren. Diese Art von Gefahr tritt heute nur noch äußerst selten auf, doch der Dauerbeschuss mit Stresshormonen ist als physiologische Reaktion erhalten geblieben. Er belastet Herz und Kreislauf ganz erheblich, weil schließlich auch keine körperliche Kompensation stattfindet. Niemand flieht unter Einsatz all seiner physischen Kräfte vor einer belastenden Arbeitssituation. Dabei wäre das unter Umständen sinnvoll für den Kreislauf, den die Stresshormone gerade auf Hochtouren gefahren haben. Daher sind diejenigen Personen im Vorteil, die sich durch Sport sinnvoll belasten. Allerdings ist das kein Allheilmittel, weil die belastende Situation im Arbeitsalltag erhalten bleibt. Der Dauerbeschuss der Stresshormone beginnt also am kommenden Arbeitstag erneut. Wichtig ist es für Betroffene, die Symptome zu erkennen:
Wenn damit die Folgen von Stress auf den Kreislauf und den Blutdruck erkannt wurden, können Betroffene sinnvoll intervenieren. Das bedeutet, Stressquellen abzuschalten oder wesentlich zu lindern.